Das Wetter war eher herbstlich, als die beiden Mittelstufenklassen am 7. September in Meiringen aus dem Zug stiegen. Die Wolken hingen tief. Kommt Regen?
Fast niemand interessierte sich fürs unwirtliche Wetter. Alle Augen schauten auf die Velos, welche am Bahnhof bereit standen. Schnell waren diese gepackt und in einer schier endlosen Einerkolonne begann das Abenteuer Fahrradtour.
Am ersten Tag gabs bereits einen Bergpreis, die Giessbachfälle. Ohne abzusteigen oder zu Fuss stossend erreichten wir den ersten Pass und wurden mit einem eindrücklichen Naturspektakel, den tosenden Wasserfällen, belohnt.
Rauf und runter gings dann bis Interlaken, wo wir todmüde ins Bett plumpsten.
Am zweiten Tag gings gemütlicher weiter. Die Blüemlisalp, eine grosses Schiff, brachte uns nach Thun. Inzwischen wärmte uns die Sonne und in der Ferne zeigten sich auch Eiger, Mönch und Jungfrau.
Konzentriert fuhren wir durch die verkehrsreiche Stadt Thun. Dann gings flach bis kurz vor Bern weiter. Einigen taten bereits der Hintern etwas weh. Aber die wunderbaren Zimmer, welche direkt auf die Wiesen des Campingplatzes in Bern hinausführten, liessen uns bald die Schmerzen vergessen.
Das Bundeshaus am dritten Tag war unser erstes Ziel. Wir drehten auf dem Bundesplatz einige Runden, so dass neugierige Passanten nachfragten, ob dies eine Demo sei …

Anschliessend nahmen wir die Königsetappe, die längste und härteste in Angriff. Auf ruhigen, verkehrsarmen Strässchen fuhren wir Richtung Biel. Unterwegs fingen wir die ersten Platten ein. Die Lago Lodge bot uns Unterkunft. Während wir Lehrpersonen uns erholen mussten, rannten die Kinder wieder in der Gegend rum, spielten Fussball oder Verstecken, als ob wir nicht gerade 50 km gefahren wären …
Eine komplett flache Etappe, immer entlang der Aare nach, führte uns nach Solothurn. Unterwegs entspannten wir uns in einer Badi und planschten wohl zum letzten Mal in diesem Sommer.
Die Jugendherberge in Solothurn steht direkt an der Aare, mitten in der Stadt. Das gab den Kindern die Gelegenheit, nach dem Nachtessen, selber in Gruppen, in den Ausgang zu gehen. Eine aufregende Sache.
Es war offensichtlich, dass am letzten Tag die Kräfte etwas nachliessen. Trotzdem fuhren wir nochmals hochkonzentriert über Hügel, durch Täler, entlang dem Fluss Richtung Olten.
Müde, aber gesund und zufrieden, erreichten wir den Bahnhof, wo wir unser Fahrräder abgaben. Mit 200 km Fahrstrecke und 1500 Höhenmeter in den Beinen liessen wir uns in den Zugabteilen auf die Sitze fallen.